Deep Purple
Geigensolo gegen röhrende Gitarren-Motoren DEEP PURPLE Rock‘n‘Roll-Rebellen halten auf der Mainzer Nordmole mit Orchester die Fahne des Hardrocks hoch MAINZ. Es herrscht eine unzimperliche Lautstärke auf der Nordmole des Mainzer Zollhafens und der Sound ist auch trotz Orchester nicht immer schmeichelhaft für die Ohren. Doch eigentlich muss man es Deep Purple zugute halten, dass sie eisern, wild und laut die Fahne des Rock ’n’ Roll hochhalten statt sich anzubiedern und den vermeintlich „alten“ Fans ihre Rock-Klassiker in einer Weichspüler- Version zu präsentieren. Es ist Deep Purple und „it’s a killing machine“, wie es unverhohlen chauvinistisch im Opener „Highway Star“ heißt, wo Steve Morse die E-Gitarre wie den Motor einer Corvette aufröhren lässt und Bassist Roger Glover mit Rebellen-Kopftuch und gespreizten Beinen noch ein Pfund darunter oktaviert. Sänger Ian Gillan ist heiter aufgelegt. Der Brite freut sich beim Blick von der Bühne über die Nordmole: „Schön euch wieder zu sehen – hier am Ufer der Themse. Das ist doch die Themse hier?“ Dann rockt es weiter im schweren Shuffle „Strange Kind of Woman“. Was sie spielen klingt mächtig, oft mit orientalischem Touch und auch ein bisschen gefährlich wie das Titelstück ihres letzten Albums „Rapture of the deep“ (Tiefenrausch). Hinten ackert das Orchester. Im Grunde liefern die Frankfurter Philharmoniker nur eine präzis fulminante Untermauerung der Gitarren- und Keyboardmelodien. Auch dieser Minimalismus ohne jegliches Interesse für Neu-Arrangements kann man als Zugeständnis an den echten Rock verstehen. Wenn Ian Paice die Hi-Hat zischeln lässt, erkennen die Fans bereits den Hit „Woman from Tokyo“. Paice ist das letzte Gründungsmitglied und die einzige Konstante in der wechselhaften Besetzung, die unter Insidern in dieser Konstellation als „Mark VIII“ firmiert. Auf dem Posten des Gitarristen hört man seit 1994 Steve Morse als einen äußerst versierten und i
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